Eine Reise durch die Zeit

Zeitleiste:

40.000 v. Chr.

10.000 v. Chr.

 8.000 v. Chr.

 5.500 v. Chr. 

 2.200 v. Chr.

 1.000 v. Chr.

    753 v. Chr.

    600v. Chr.

  

    509 v. Chr.

 

    450 v. Chr.

 

    309 v. Chr. 

    120 v. Chr

Neandertaler und Homosapiens treffen aufeinander

Kupfer wird entdeckt

Ton wird zu Keramik geformt und gebrannt

Kupfersteinzeit; in Hallstatt wir Salz abgebaut

Bronzezeit

Eisenzeit

Rom wird gegründet; römische Königszeit; die Hallstatt-Kultur blüht auf

in Germanien formt sich die erste Kulturepoche, die Jastorf-Kultur entwickelt sich; Kelten und Römer betreiben regen Handel rund ums Mittelmeer

die Römische Republik wird gegründet; entlang der Elbe schließen die Stämme erste Bündnisse, auch hier hat jetzt die Eisenzeit begonnen

Die Stämme in Norddeutschland nehmen jetzt die Existenz einer fremden Kultur wahr und beginnen Teile der keltischen Lebensweise zu übernehmen

Brennus belagert Rom; Rom erleidet seinen schwärzesten Tag

Kimbern und Teutonen beschließen ihre Heimat zu verlassen; viele andere Teilstämme schließen sich ihnen an

Das 2. Jahrhundert v. Chr.

Das Oppidum von Manching war eine keltische stadtartige Großsiedlung in der Nähe des heutigen Manching. Die Siedlung wurde im 3. Jahrhundert v. Chr. gegründet und bestand bis 50–30 v. Chr. In der Spätlatènezeit, in der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts v. Chr.

Modell: zu sehen in der Dauerausstellung in Manching

Das erste Jahrtausend vor Christus wird in Süddeutschland auch als das keltische Jahrtausend bezeichnet. Dies geht zurück auf antike Schriftquellen, die sich auf die Menschen beziehen, die zu dieser Zeit das südliche Mitteleuropa in einem weiten Bogen von Frankreich über Süddeutschland bis in den Ostalpenraum bewohnten. Sie wurden von den Griechen und Römern als keltoi oder Gallier bezeichnet. Die Stämme nördlich des Herkynischen Waldes waren aus Römersicht weitgehend unbekannt.

Kelten und Germanen waren schriftlose Gesellschaften. Vergangenes wirde über Erzählungen, Mythen und Rituale tradiert.

Die Germanen und Kelten sagten: die wahre Geschichte ist das, was die Menschen zum Zeitpunkt der Erzählung als wahr empfinden. Alles Geschriebene war für sie tot.

Die Römer sagten: alles was Geschrieben steht entspricht der wahren Geschichte. Caesar versuchte mit seiner de bello gallico Fakten zu schaffen, die niemand mehr umdeuten können sollte.

Die Römer sagten: alles was Geschrieben steht entspricht der wahren Geschichte. Caesar versuchte mit seiner de bello gallico Fakten zu schaffen, die niemand mehr umdeuten können sollte.

Im norddeutschen Flachland tritt uns 600 v. Chr. mit der Jastorfkultur eine Gesellschaft entgegen, die sich vielleicht am besten so beschreiben lässt: „In Armut alle gleich“.

 

Die Menschen in Rom, insbesondere die Angehörigen der Oberschicht, orientierten sich im sechsten und fünften Jahrhundert stark an den mediterranen Zivilisationen der Griechen und Etrusker.

Zu Beginn des dritten Jahrhunderts geschieht dann jedoch etwas, was für die Folgezeit erhebliche Auswirkungen hat. Nachdem die Menschen in Norddeutschland für mehrere Generationen weitgehend isoliert gewesen waren, sei dies nun freiwillig oder unfreiwillig geschehen, wurden sie sich der Existenz einer fremden Kultur gewahr, der Latènekultur nämlich, und sie begannen, Teile dieser Kultur zu übernehmen.

Boiorix - König der Kimbern

Um 120 v. Chr. führte ein Fürst der Kimbern, den sie später Boiorix nannten, seinen Stamm gemeinsam mit den Teutonen aus ihrem ursprünglichen Siedlungsgebiet an der Nordsee nach Süden. Sie suchten neues Land, denn die alten Heimatregionen boten keine Zukunft mehr. Tacitus berichtet ein Jahrhundert später:
„Unmittelbar am Ozean, an einer Ausbuchtung, leben heute noch Kimbern – heutzutage ein unbedeutender Staat, aber reich an großen Erinnerungen.“

Der Zug der Kimbern führte sie durch die Gebiete vieler anderer Stämme: Entlang der Nordseeküste lebten Ambronen und Haruden, an der Ostsee – dem Mare Suebicum – die Warnen und Rugier. Weiter südlich trafen sie auf die Burgunder und die Elbgermanen. Immer mehr Familien, ganze Siedlungen und Dörfer, schlossen sich dem Treck an. In Böhmen begegneten sie den keltischen Boiern. Ein großer Teilstamm dieses Volkes schloss sich den Kimbern und Teutonen an. Gemeinsam wählten sie den Kimbernanführer zu ihrem König und nannten ihn Boiorix.

Wo immer sie auch hinkamen und um Siedlungsland baten, wurden sie abgewiesen. Aus Furcht vor den Kriegern oder aus Mangel an Land. Die inzwischen riesig gewordene Marschsäule zog weiter nach Mähren, in das Land der Skordisker im Donau-Save-Gebiet, und schließlich in die Ostalpen, wo Noriker und Taurisker siedelten. Tacitus erwähnt: „Noch reichen weithin auf beiden Rheinufern die Spuren einer ruhmvollen Vorzeit – jene riesigen Lagerplätze, deren Umfang Zeugnis gibt von Volksmassen und Kriegshorden.“

Die Kimbern waren die ersten Nordgermanen, denen die Römer begegneten. Unter Boiorix wurden sie zu einem Albtraum für Rom – vergleichbar mit dem Schrecken, den drei Jahrhunderte zuvor der Keltenführer Brennus ausgelöst hatte. Plutarch beschreibt sie, ebenso wie Tacitus, als zahlreich, furchterregend und von wilder Erscheinung.

Wie muss man sich ihren Zug vorstellen? Tausende Familien verließen ihre Dörfer, beladen mit Vieh und Habseligkeiten, auf zweirädrigen Ochsenkarren. Sie durchquerten unwegsame Regionen, folgten Flüssen und Pässen. Straßen gab es außerhalb des römischen Reiches kaum; nur alte Handelswege, auf denen schon seit der Vorzeit Bernstein in die Alpen und nach Italien gelangte.

Während die Kimbern auf Siedlungssuche waren, erschütterten in Rom politische Machtkämpfe die Oberschicht. Optimaten und Popularen stritten erbittert im Senat. Ein junger Volkstribun namens Gaius Marius begann gerade seine Karriere – eine Figur, die bald eine entscheidende Rolle im Schicksal der Kimbern spielen sollte. In der heutigen Steiermark kam es schließlich zur ersten Begegnung zwischen Kimbern und Römern. Die römischen Truppen stellten den Zug in einen Hinterhalt – der erste von vielen Kämpfen, die folgen sollten.

Die Stämme des Nordens

Verbreitungsgebiet :

 

Von Südschweden über Dänemark bis hinein nach Nordfriesland: Kimbern und Teutonen

Nordseeküste: Ambronen und Haruden

Ostseeküste: Warnen und Rugier

entlang der Elbe: Langobarden; Semnonen und Hermunduren

Karten: siehe Wikipaedia

Die Kelten

Im Gegensatz zum Norden ist im Süden in der Hallstatt- und auch noch in der älteren Latènekultur, also bis in das vierte Jahrhundert v. Chr. hinein, sehr deutlich eine Oberschicht fassbar. Sie lebten in befestigten Höhensiedlungen und ließen sich in großen Grabhügeln bestatten. In Hallstatt, im heutigen Österreich, wurde Salz abgebaut, was zu einem großen regionalen Reichtum führte, mit dem eine deutliche strukturelle Gliederung der Gesellschaft einherging. Diese spiegelt sich z.B. in Fürstengräbern mit vierrädrigen Repräsentationswagen und eiserner Bewaffnung wider. Der Kultplatz La Tène liegt in der Schweiz. In einer Untiefe des Neuenburger Sees wurden zahlreiche Waffen, Werkzeuge, Schmuckgegenstände und Pfostenstellungen geborgen, die aus den Jahrzehnten um 200 v.Chr. stammen. Im Gegensatz zu den Hallstattfürsten ließen sich die Männer der latènezeitlichen Oberschicht als Krieger bestatten.

Nicht nur die Römer waren auf Expansionskurs, auch die keltische Lebensweise und keltische Bevölkerung breitete sich aus, und zwar keineswegs friedlich. Im Jahr 387 v.Chr. eroberte Brennus mit seinen Kriegern Rom, 279 v. Chr. wurde das Orakel von Delphi in Griechenland geplündert und Kelten ließen sich in ganz Frankreich, in Norditalien, auf dem Balkan und sogar in Anatolien nieder.

In seinem Status als Krieger erhielten die Kelten Schwert, Lanze und Schild – zumindest Teile dieser Vollbewaffnung – mit ins Grab, ein krasser Gegensatz zu den Männern in Norddeutschland. Dort war die Brandgräberkultur vorherrschend. Im Norden lebte man in einer fragmentierten Gesellschaft, aus kleinen und kleinsten sich selbst versorgenden Gruppen, in der weder die Möglichkeit noch die Notwendigkeit bestand, Überschüsse zu produzieren, sei es für den Handel oder für den Erwerb von Statussymbolen. Diese Menschen sahen sich nun plötzlich der Latènekultur gegenüber: expansiv, politisch und militärisch erfolgreich, die Männer mit guten Waffen ausgerüstet, die Frauen mit reichen Schmuckausstattungen.

Das Römische Reich

Keltische Krieger waren für ihre langen Schwerter bekannt, die sie als Hiebwaffen einsetzten. Sie benutzten Schilde unterschiedlicher Art, darunter der Battersea-Schild. Einige Krieger trugen Kettenhemden, die jedoch selten und teuer waren. Viele trugen Lederrüstungen. Sie nutzten Färberwaid (eine Pflanze, die auch zur Herstellung von Indigo verwendet wurde) um sich mit komplexen Mustern zu bemalen, was Gegner einschüchtern sollte. Die Haare wurden oft weiß gekalkt, was einen starken Kontrast zur blauen Körperfarbe bildete.

509 v. Chr. endete in Rom die Königszeit. Der letzte etruskische Herrscher wurde vertrieben. Die Zeit der Republik begann.390 v. Chr. begannen die gallischen Kelten, vom Wohlstand der östlichen Nachbarn angelockt, sich auszubreiten. Nach einem, von arroganten römischen Feldherrn ausgelösten Eklats, belagerte er das von Expansionsplänen träumende Rom. Er brandschatzte und beraubte es. Die geflüchteten Adligen auf dem Kapitol zahlten schließlich ein Vermögen an Lösegeld. Ende des 2. Jahrhunderts v. Chr. hatte Rom sich vom gallischen Schrecken erholt und nahm seine Expansionspolitik wieder auf. Die Mitteltemperaturen stiegen in den folgenden Jahren. Um 300 v. Chr. lagen sie um etwa ein bis eineinhalb Grad höher als heute. Das römische Reich konnte sich dadurch leichter ausdehnen, denn die Alpenpässe waren auch im Winter nutzbar. Der Ost-West-Handel auf der Seidenstraße florierte dank der klimatisch stabilen Verhältnisse. Die landwirtschaftliche Produktion. Die Versorgung der Bevölkerung und der Legionen waren gesichert. Doch der Expansionsdrang Roms kannte kein Ende. Ein Reich, so groß wie das Alexanders des Großen sollte es werden. Seit der Eroberung Griechenlands im 2. Jahrhundert v. Chr. übernahmen die Römer griechische Mythen, Götter und literarische Formen, während griechische Gelehrte und Lehrer das römische Bildungswesen prägten.Diese kulturelle Synthese führte zu einer Verschmelzung beider Kulturen, die das Römische Reich nachhaltig prägte.

Doch Rom wollte größer sein als das Reich Alexanders. Das gesamte Mittelmeer sollte unter ihrer Herrschaft liegen.

122 v. Chr. besiegten die Römer die Salluvier. Der siegreiche römische Feldherr ließ den Hauptort der Kelten zerstören und dessen Einwohner – bis auf einige romfreundliche Gallier – versklaven. Anschließend gründete Rom das Kastell Aquae Sextiae, dem heutigen Aix-en-Provence und machte das Gebiet zur römischen Provinz Gallia Narbonensis. Nachdem sie auch die Allobroger geschlagen hatten, weiteten sie ihr Territorium weiter auf ganz Südgallien aus und gründeten die Provinz Gallia Transalpina.